Industrie 4.0 im Blick: Madinger setzt bei der S/4HANA Private Cloud Neueinführung auf IDAP
Harmonisierte Darstellung der Geschäftsprozesse in der IT, Transparenz in der Wertschöpfung und Datenverfügbarkeit auf Knopfdruck: Das war es, was sich die Madinger GmbH Industry Services von einer integrierten Gesamtlösung für die Industrie 4.0 versprach. Dafür setzte der Industriedienstleister auf die IDAP Informationsmanagement GmbH, SAP-Spezialist mit Fokus auf die Produktion. Heute profitiert Madinger von einer ganzheitlichen Lösung, die sowohl die SAP S/4HANA Private Cloud, die IIoT-Plattform sowie das MES der IDAP umfasst.
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Mit den verschiedenen Verfahren der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung ist die Madinger Firmengruppe in der Lage, fast alle Arten von Bauteilen während den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette auf Fehler hin zu überprüfen, ohne dass die Bauteile zerstört oder in ihren Eigenschaften verändert werden. Quelle: Madinger GmbH Industry Services
Die Madinger Firmengruppe ist seit 1999 Systemdienstleister für produzierende Industrieunternehmen verschiedenster Branchen und unterstützt die Kunden mit ihren Dienstleistungen dabei, die Effizienz der Wertschöpfungskette zu optimieren. Dies erreicht das in Euerbach bei Schweinfurt ansässige Unternehmen mit flexiblen und individuellen Lösungen in den Bereichen zerstörungsfreie Materialprüfung, produktionsnahe Dienstleistungen, Wärmebehandlung, Supply Chain Support sowie mit einem Bearbeitungs- und Logistikzentrum für den Stahlbedarf der Kunden. Rund 500 Mitarbeitende sorgen an sieben Standorten in Deutschland, der Slowakei und Rumänien für den Erfolg der Projekte. Um mehr Transparenz über die Produktionskosten und eine bessere Datenverfügbarkeit zu erreichen, entschied man sich für die Einführung einer integrierten Gesamtlösung für die Industrie 4.0. Dafür setzt der Industriedienstleister auf die IDAP Informationsmanagement GmbH, SAP-Spezialist mit Fokus auf die Produktion. Der Anbieter ganzheitlicher Softwarelösungen ist verantwortlich für die Neueinführung der SAP S/4HANA Private Cloud Edition, inklusive der MES Komplettlösung der IDAP. Als SAP-Systemhaus wirkte die FIS Informationssysteme und Consulting GmbH mit.
Gesamtlösung auf Basis von SAP
Für Madinger war bereits zu Beginn klar: Gesucht wurde eine Lösung auf Basis von SAP, die unternehmensweit in allen deutschen und internationalen Standorten ausgerollt wird. Um die Aufwände realistisch einzuschätzen, bildeten Scoping-Workshops den Startschuss. Bei diesen wurden alle am Projekt beteiligten Stakeholder miteinbezogen. „Für uns war es wichtig, künftig den Spagat zwischen Datenverarbeitung und der Flexibilität sowie Kurzfristigkeit abzubilden“, erklärt Sven Geyer, Geschäftsführer von Madinger. „Gleichzeitig sollte uns die Analyse der Geschäftsprozesse mehr Transparenz über unsere Bedarfe, aber auch Möglichkeiten zur Optimierung bieten.“
Besondere Bedeutung kam zu Beginn des Projektes der Frage nach der richtigen Art der Bereitstellung von SAP S/4HANA zu. SAP bevorzugte die Neueinführung der Public-Cloud-Variante. Madinger hingegen sprach sich für die Private Cloud Anwendung aus. „Unsere Arbeitsweise zeichnet sich dadurch aus, dass wir immer lösungsorientiert arbeiten. Daher haben wir spezifische Prozesse, die wir stetig optimieren. Den dafür notwendigen Spielraum konnte nur die Private Cloud schaffen“, erklärt Geyer. Hier zahlte sich die langjährige Erfahrung der IDAP aus. Denn mit der Ausführung eines Dedicated Device Access (DDA) konnte der Softwarespezialist Madinger einen benutzerspezifischen Zugriff auf die Anwendung ermöglichen.
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Sven Geyer leitet gemeinsam mit Oliver Madinger die Madinger Firmengruppe. Quelle: Madinger GmbH In-dustry Services
Ganzheitliche Lösung hebt Potenziale
Um die Madinger-Gruppe fit für die Industrie 4.0 zu machen, umfasste die ganzheitliche Lösung neben der Neueinführung von SAP S/4HANA auch die IIoT-Plattform sowie das MES der IDAP. Dass dies die richtige Entscheidung war, zeigt sich heute deutlich in der Zufriedenheit der Madinger-Gruppe. „Mit der IDAP ist es uns gelungen, innerhalb unserer Produktion bisher ungenutzte Potenziale zu heben“, sagt Geyer. Besonders begeistert sei man von der stark gestiegenen Transparenz über die Produktionskosten. „Vor allem das optimale Zusammenspiel des IDAP.mes mit SAP sprach von Anfang an für die Gesamtlösung.“ Auf dem Weg dorthin galt es, Herausforderungen zu meistern: Weil die Projektleitung während des Projektes gewechselt wurde, musste sich das Team anschließend neu finden. Seitdem funktioniert die Zusammenarbeit jedoch und die jeweiligen Ansprechpartner sind bekannt.
Der erste Schritt war die gruppenweite Einführung des Funktionsbereichs Finance. Im Gegensatz zur zuvor genutzten Lösung bietet S/4HANA eine zentrale Datenbasis. „Vor dem Projekt hatten wir kein ERP, sondern Insellösungen, für deren Zusammenspiel wir eigene Lösungen entwickelt haben“, erinnert sich Geyer. „Diese waren weder integrativ noch ermöglichten sie eine Kommunikation der Systeme.“ Heute ist dies anders, denn auf Grundlage der Datenbasis können finanzwirtschaftliche Analysen in Echtzeit erstellt werden. Auch über das Finanzwesen hinaus werden die Geschäftsprozesse beschleunigt.
Rollout in Deutschland läuft
Stand heute konnte die IDAP die Hyper-Care-Phase in Rumänien abschließen und hat mit dem Rollout der Gesamtlösung in Deutschland begonnen. Mit dem Go-live in Rumänien wurde dafür ein Blueprint gesetzt. Der Fokus liegt zunächst auf der Unternehmenszentrale, wo ein Schritt-für-Schritt-Rollout geplant ist. „Wir sind aktuell in der Testphase bei der Systemeinführung im Bereich Bearbeitungs- und Logistikzentrum, wozu auch die Sägerei gehört“, erklärt Lisa Hepp, die bei Madinger für die Koordination und das Projektmanagement verantwortlich ist. „Es folgen die zerstörungsfreien Prüfungen sowie der Fertigungsbereich Wärmebehandlung.“
Zeitgleich mit den Aktionen in Deutschland ist das Projekt auch auf internationaler Ebene weit vorangeschritten. So konnten in Rumänien bereits die MES- und IIoT-Bausteine aufgebaut werden. Auch die Einführung der gesamten S/4HANA Wertschöpfungskette mit allen relevanten logistischen Funktionen ist abgeschlossen.
Industrie 4.0 im Blick
Im Rahmen der unternehmensweiten MES-Einführung war neben den Modulen Betriebsdatenerfassung (BDE) und Maschinendatenerfassung (MDE) auch die Qualitätsdatenerfassung (QDE) für die Ultraschallprüfung zentral. Zudem wurden spezielle Anforderungen für metallverarbeitende Unternehmen erfüllt. Dazu gehören ein Bearbeitungsident zur verursachergerechteren Kostenverteilung und das BI Dashboard, das bei Madinger in Rumänien kundenspezifische Auswertungen wie Warenbewegungen, Gewichte sowie eine Statusanzeige umfasst.
Zentraler Aspekt des Projektes war es, die Industrie 4.0 in den Blick zu nehmen. Dies ist gelungen. „Unser Ziel ist es, den Anforderungen der OEMs sowie First-Tier-Zulieferer gerecht zu werden“, sagt Geyer. Gleichzeitig sollten ein einheitliches ERP und MES-System für verbesserte Abläufe und einen optimierten Informationsfluss zwischen den Abteilungen sorgen. „Mit der Gesamtlösung aus SAP-, MES- sowie IIoT-Bausteinen sind wir bestens für die Zukunft aufgestellt.“
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